Leseprobe
Die natürliche Hausapotheke für Deine Familie
Ich widme dieses Buch meinen beiden Kindern.
Auf dass ihr in eurem Leben immer aufgeschlossen für Neues seid und den Mut besitzt, eure eigenen Wege zu gehen.

Inhalt Leseprobe Natürlich gesund GROß werden (in Auszügen)
Vorwort
Warum wir unsere Naturapotheke wiederentdecken sollten
Die Rückkehr zur Einfachheit
Für wen ich dieses Buch geschrieben habe
Was dieses Buch leisten möchte
Wenn Kinder krank sind – natürliche Hilfe oder Schulmedizin?
Schutzwirkung klassischer Kinderkrankheiten
Warum ich Impfungen heute kritisch sehe
Antibiotika bei Kindern: Wenn die letzte Option zur Gewohnheit wird:
III. Warum Naturheilkunde für Kinder ideal ist
Sind Gewürze und Kräuter für Kinder unbedenklich?
Was du brauchst (und was nicht)
Die wichtigsten Kräuter, Pflanzen, Öle und Lebensmittel
Kräuter selbst anbauen: Tipps und Anleitungen
Tees, Tinkturen und Salben herstellen- so einfach geht das
Kräuter- und Gewürztees
Glycerin-Kräutertinkturen – sanfte Tropfen für kleine Helfer
Besonders gut geeignete Pflanzen für Glycerin-Tinkturen:
Blüten- und Kräutersalben
VII. Ätherische Öle
Anwendungsmöglichkeiten
VIII. Weniger Angst und mehr Vertrauen in natürliche Mittel und Selbstheilungsprozesse
Fieber ist kein Feind!
Häufige Krankheiten und deren natürliche Behandlung
Affektkrämpfe / Wutausbrüche
Allergien
Angina / Mandelentzündung
Aphten / Mundschleimhautentzündung
Asthma
Bauchschmerzen
Bettnässen / Einnässen
Bindehautentzündung
Blähungen
Bronchitis
Durchfall
Dreitagefieber
Erkältung
Fieberkrampf
Fußpilz
Grippe
Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Harnwegsinfekt / Blasenentzündung
Hautausschlag durch Kontaktallergie
Hautinfektion
Hautpilz oder Ringelflechte
Husten
Insektenstich
Kopfschmerzen
Kopfläuse
Krätze
Kratz- und Schürfwunden
Lippenherpes
Lungenentzündung
Magen-Darm-Infekt
Masern
Milchschorf und Kopfgneis
Mittelohrentzündung
Mumps / Ziegenpeter
Nasenbluten
Nasennebenhöhlenentzündung
Platz- und Schnittwunden
Pseudokrupp
Reiseübelkeit / Übelkeit ohne organische Ursache
Röteln
Scharlach
Sonnenbrand
Verätzungen (z.B. durch chemische Reinigungsmittel)
Verbrennungen und Verbrühungen
Verletzungen durch Fremdkörper (z. B. Splitter, Sand im Auge, Insektenstachel)
Verstopfung
Warzen
Windpocken
Würmer
Zahnungsbeschwerden
Zeckenbiss
Wenn die Natur allein nicht reicht – und was Körper und Seele uns sagen wollen
Wenn der Körper leise ruft – Psychosomatische Beschwerden erkennen und verstehen
Was du tun kannst, wenn dein Kind immer wieder über unklare Beschwerden klagt
Schlusswort: Zwischen Vertrauen und Verantwortung
XII. Vertrauenswürdige Quellen und wissenschaftliche Studien
Vorwort
Als Mutter von zwei Kindern weiß ich genau, wie herausfordernd der Alltag mit kleinen Menschen sein kann. Er ist bunt, chaotisch, voller Liebe – und manchmal einfach nur fordernd. Kinder durchlaufen in den ersten Lebensjahren unzählige körperliche und emotionale Entwicklungsschritte. Dass es dabei immer wieder zu gesundheitlichen Beschwerden kommt, ist ganz normal. Umso mehr wünschen wir uns als Eltern, ihnen in solchen Momenten schnell, wirksam und vor allem möglichst sanft helfen zu können.
Ich erinnere mich noch gut an meine eigene Unsicherheit in den ersten Jahren: Jedes Fieber, jeder Ausschlag, jeder unruhige Schlaf brachte Fragen mit sich. Muss ich zum Arzt? Reicht ein Tee? Ist das jetzt normal? Ich sehnte mich nach einem zuverlässigen Begleiter – einem Buch, das mir praktische, liebevolle, natürliche Möglichkeiten aufzeigt. Etwas, das nicht medizinisch kompliziert oder esoterisch abgehoben ist, sondern ganz einfach erklärt, was ich tun kann.
Mit der Zeit und wachsender Erfahrung begann ich, mich intensiver mit Heilpflanzen, Hausmitteln und alten Anwendungen zu beschäftigen. Ich fragte kräuterkundige Freunde, durchstöberte vergilbte Bücher aus Oma´s Zeiten und begann auszuprobieren. Ich war erstaunt, wie wirkungsvoll viele dieser einfachen Methoden waren – und wie leicht sie sich in den Familienalltag integrieren ließen. Bald war meine kleine Hausapotheke mit Fenchel, Kamille, Lavendel, Honig, Quark und Zwiebel bestückt – nicht besonders exotisch, aber zuverlässig.
Aus diesem Schatz an Wissen und Erfahrung ist dieses Buch entstanden und es ist mir eine große Freude, die gesammelten Rezepte und Tipps an Interessierte weiterzugeben.
I. Warum wir unsere Naturapotheke wiederentdecken sollten
Die Rückkehr zur Einfachheit
In unserer modernen Welt scheint es für jede Kleinigkeit eine Tablette, ein Spray oder einen Sirup zu geben. Praktisch, schnell, bequem – aber oft auch überflüssig. Natürlich gibt es Fälle, in denen ärztliche Hilfe unumgänglich ist. Doch bei vielen typischen Kinderkrankheiten und Alltagsbeschwerden – wie Bauchweh, Fieber, Erkältungen, Zahnungsbeschwerden oder Unruhe – kann man auf sanfte Hausmittel und naturheilkundliche Anwendungen zurückgreifen, die sich seit Generationen bewährt haben. Und auch wenn es uns Mamas und Papas meist furchtbar schwer fällt: Selbst auf den ersten Blick oft sehr ernsthaft wirkende Erkrankungen wie Masern, Pseudo-Krupp oder Bronchitis können bei zahlreichen Kindern mit den Kräften der Natur an der Seite gut durchgestanden werden.
Unsere Großeltern und die Generationen davor wussten meist ganz genau, was zu tun ist, wenn diese Verletzung oder jene Krankheit auftritt. Heute sind viele dieser Kenntnisse verschüttet – oder werden nur noch als „Oma´s Geschichten" belächelt. Dabei steckt in diesen einfachen Anwendungen oft eine erstaunliche Wirkkraft. Nicht nur, weil sie die Symptome lindern – sondern auch, weil sie Rituale der Zuwendung schaffen. Ein warmer Kräuterwickel, eine sanfte Massage oder ein wohltuender Tee sagen dem Kind: "Ich bin für dich da, du bist sicher."
Für wen ich dieses Buch geschrieben habe
Dieses Buch richtet sich in erster Linie an Eltern – aber ebenso an Großeltern, Tanten und Onkels, Tagesmütter, Erzieherinnen und alle anderen, die sich für die Heilkraft der Natur interessieren. Es ist für jene Menschen gedacht, die regelmäßig Zeit mit Kindern verbringen und sich im Falle eines Falles nicht (nur) auf chemische Mittel verlassen wollen, sondern Lust haben, Kindergesundheit wieder als etwas Natürliches zu betrachten.
Mein Buch soll dir als liebevoller Begleiter dienen! Es ist kein medizinischer Ratgeber, sondern eine warmherzige Anleitung zur Selbsthilfe. Du brauchst kein Heilpraktiker - Wissen, keine Spezialausbildung. Nur ein bisschen Vertrauen in die Kraft der Natur, ein paar gut gewählte Zutaten – und die Bereitschaft, dein Kind achtsam zu beobachten.
Du musst nichts perfekt machen. Es geht nicht um Schwarz-Weiß-Denken, nicht um ein „entweder Schulmedizin oder Naturheilkunde“. Es geht um ein Sowohl-als-auch. Darum, dir Handwerkszeug zu geben. Und ein wenig Vertrauen – in dich selbst, in dein Kind und in das, was Mutter Natur uns seit Jahrhunderten zur Verfügung stellt.
Was dieses Buch leisten möchte
Dieses Buch ist kein medizinisches Nachschlagewerk. Es ersetzt keinen Arztbesuch und will auch nicht belehren. Es will ermutigen. Es will zeigen, dass es nicht viel braucht, um mit Kindern einen gesunden, stärkenden Weg zu gehen. Es stellt dir die wichtigsten Heilpflanzen und Hausmittel vor, erklärt ihre Anwendung altersgerecht und gibt dir wertvolle Tipps zur Umsetzung im Alltag.
Alle Heilpflanzen, die in diesem Buch vorgestellt werden, lassen sich mit etwas Vorbereitung leicht in die Hausapotheke integrieren. Die Anwendungen sind übersichtlich aufgebaut und wiederholen sich in der Struktur bewusst – damit du im Fall der Fälle schnell findest, was du brauchst. Gleichzeitig wurde auf sprachliche Abwechslung geachtet, damit das Buch auch in einem Rutsch gelesen nicht langweilig wird.
Der Fokus liegt klar auf folgenden Prinzipien:
- Sanftheit: Alle Anwendungen sind nicht ausschließlich, aber ganz besonders für Kinder gedacht – also mild, schonend und sicher.
- Einfachheit: Kein Fachchinesisch, keine aufwendigen Mixturen, keine 1001 exotischen Grundstoffe: Alles ist in kurzer Zeit praktisch umsetzbar.
- Zuverlässigkeit: Ausschließlich Hausmittel und Kräuter, die sich teils schon seit Jahrhunderten bewährt haben, haben hier ihren Platz gefunden.
- Empathie: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen! Die Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse, Ängste und Reaktionen habe ich ebenfalls integriert.
II. Wenn Kinder krank sind – natürliche Hilfe oder Schulmedizin?
Die Gesundheit unserer Kinder ist für uns als Eltern von größter Bedeutung – das spüren wir instinktiv jeden Tag. Häufig stehen wir vor der Herausforderung, wie wir mit den alltäglichen Beschwerden unserer Kleinen am besten umgehen: Erkältungen, Bauchweh, Husten, Hautausschläge oder kleine Infekte gehören zu den typischen Begleitern des Großwerdens.
Doch auch ernstere Erkrankungen wie Windpocken, Scharlach, Mumps oder Röteln sind im Kindesalter keine Seltenheit – und verlaufen meist deutlich milder als bei Erwachsenen. Gerade diese sogenannten Kinderkrankheiten tragen entscheidend zur Reifung des Immunsystems bei.
Wusstest du, dass es im Grunde sogar etwas Gutes ist, dass viele dieser Krankheiten typischerweise im Kindesalter durchlaufen werden? Das liegt daran, dass sich das kindliche Immunsystem auf diese Weise Stück für Stück aufbaut und lernt. Schon im Mutterleib beginnt diese Entwicklung, wird durch das Stillen weiter unterstützt – und durch das bewusste Zulassen verschiedener Krankheiten sogar gestärkt. Je jünger der Körper, desto besser die Regulationsfähigkeit – vorausgesetzt, er wird nicht durch übermäßige Schadstoffbelastung oder Medikamente daran gehindert.
Schutzwirkung klassischer Kinderkrankheiten
Einige Studien deuten stark darauf hin, dass das Durchmachen bestimmter klassischer Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps, Windpocken oder Röteln in der Kindheit langfristig mit einem verringerten Risiko für bestimmte Krebsarten in Verbindung stehen könnte – etwa für Lymphome, Hirntumore, Melanome (schwarzer Hautkrebs) oder Ovarialkarzinome (Gebärmutterhalskrebs). Auch gegen andere Erkrankungen wie Asthma, Allergien oder bestimmte Autoimmunstörungen kann eine gut durchstandene Kinderkrankheit langfristig einen schützenden Effekt haben.
Die Theorie dahinter: Natürliche Infektionen aktivieren das Immunsystem in besonderer Weise, trainieren die zelluläre Abwehr und können so zu einer verbesserten Immunüberwachung beitragen. Auch bei anderen fieberhaften Infekten im Kindesalter – etwa Keuchhusten – wird vermutet, dass sie das Immunsystem nachhaltig prägen und so eine gewisse Schutzwirkung gegenüber chronischen Erkrankungen entfalten könnten. Diese Beobachtungen stammen aus der epidemiologischen Forschung und werden in der komplementären Medizin seit Jahren heiß diskutiert.
…
IV. Was du brauchst (und was nicht)
Vielleicht befürchtest du jetzt, du müsstest dir erst ein ganzes Kräuterlexikon aneignen oder hunderte Tees, Öle und Tinkturen anschaffen. Das Gegenteil ist der Fall. Mit einer kleinen Auswahl an etwa 20 Pflanzen / Kräutern sowie einigen Grundmitteln wie Honig, Meersalz, Leinsamen, Knoblauch oder Apfelessig lässt sich bereits eine sehr wirkungsvolle Grundausstattung zusammenstellen.
Diese ist natürlich beliebig erweiterbar und aus eigener Erfahrung kann ich dir verraten, dass man so viel Freude an der Naturapotheke entwickeln kann, dass man nach und nach für nahezu alle Wehwehchen des Alltags bei Groß und Klein versorgt ist.
Alles, was du sonst noch brauchst, ist ein wenig Zeit – und die Bereitschaft, deinem Kind mit Aufmerksamkeit und Liebe zu begegnen. Denn viele dieser Anwendungen entfalten ihre Wirkung auch deshalb so gut, weil sie Nähe schaffen. In einer Welt, die oft laut, schnell und überreizt ist, kann schon eine ruhige Minute beim Tee, eine Hand auf der Stirn oder ein Fußbad mit Lavendel Wunder wirken.
Kommen wir also endlich zu den Heilpflanzen, die inzwischen die “Apotheke” meiner Familie darstellen. Im nächsten Abschnitt habe ich die wichtigsten Pflanzen, Öle und Lebensmittel aufgelistet, die sehr vielseitig sind und bei zahlreichen Krankheiten, Unfällen und Alltagswehwehchen eingesetzt werden können.
Die wichtigsten Kräuter, Pflanzen, Öle und Lebensmittel
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IX. Häufige Krankheiten und deren natürliche Behandlung
Kopfschmerzen
Medizinische Fachbezeichnung: Cephalalgie
Symptome und Verlauf
Kopfschmerzen bei Kindern äußern sich in unterschiedlichen Formen – von stechenden Schmerzen über pochende bis hin zu dumpfem Druck. Begleitsymptome wie Übelkeit, Lichtempfindlichkeit oder Müdigkeit sind möglich. Die Beschwerden können gelegentlich auftreten oder chronisch sein, abhängig von Auslösern wie Stress, Infekten oder Schlafmangel.
Inkubationszeit und Krankheitsdauer
Da Kopfschmerzen ein Symptom sind, gibt es keine Inkubationszeit. Die Dauer variiert – von Minuten bis zu mehreren Tagen, je nach Ursache und Behandlung.
Ansteckungsgefahr
Nicht ansteckend. Infektionen, die mit Kopfschmerzen einhergehen, können jedoch übertragbar sein.
Typische Auslöser
- Allergene (z. B. Pollen, Staub)
- Virusinfektionen Stress und emotionale Belastung
- Temperaturwechsel
- Schlafmangel
- Zu wenig Flüssigkeitsaufnahme
Behandlungsmöglichkeiten aus der Natur
Ingwertee
Entzündungshemmend, schmerzlindernd, hilfreich bei Übelkeit.
Anwendung
1–2 TL frischen Ingwer in heißem Wasser 10 Min. ziehen lassen. Abseihen, lauwarm trinken. Für Kinder mild dosieren.
Pfefferminze (Mentha piperita)
Kühlend, entspannend, durchblutungsfördernd.
Anwendung
1 TL getrocknete Pfefferminze mit 150 ml heißem Wasser übergießen, 5–10 Min. ziehen lassen. Lauwarm und in kleinen Schlucken trinken.
Alternativ: 1 Tropfen Pfefferminzöl (ab 6 Jahren) mit Basisöl mischen und sanft auf Schläfen und Nacken reiben.
Behandlungsmöglichkeiten mit alten Hausmitteln
Kalte Wickel
Wärmeziehend, schmerzlindernd.
Anwendung
Kaltes Tuch für 15–20 Minuten auf die Stirn legen. Mehrmals täglich möglich.
Lavendel (Lavandula angustifolia)
Beruhigend, schmerzlindernd, entspannend.
Anwendung
Ätherisches Öl in der Duftlampe oder als Bad mit Lavendelblütentee verwenden. Fördert Ruhe und Schlaf.
Geheimtipp
Pfefferminzöl-Roll-on (ca. 10 %) auf Schläfen und Stirn – wirkt schnell und ist gut verträglich.
Warum?
Mehrere gute Studien zeigen vor allem bei Spannungskopfschmerz: 10 % Pfefferminzöl senkt den Schmerz oft innerhalb von 15–30 Minuten deutlich – in Erwachsenen-Studien ähnlich wirksam wie Paracetamol. Für Kinder wird es als einfache Alltagshilfe empfohlen.
So geht’s
Ab etwa 6–7 Jahren (sicherer Umgang, nicht in die Augen fassen).
Eine sehr kleine Menge mit dem Roll-on auf die Schläfen (außerhalb des knöchernen Augenrands) und die Stirn tupfen, sanft einmassieren.
Ruhe und etwas trinken. Falls nötig, nach 15–20 Minuten einmal nachlegen.
Auslöser im Blick behalten: genug trinken, Pausen, frische Luft, weniger Bildschirmzeit, regelmäßige Mahlzeiten.
Sicherheit
Nicht direkt unter die Nase bei Asthma oder empfindlichen Bronchien. Nie in die Augen oder auf Schleimhäute. Für sehr sensible Kinder lieber schwächer konzentriertes Pfefferminzöl nutzen (z. B. 5 %) und zuerst eine Mini-Teststelle probieren. Bei Migräne zusätzlich dunkler, ruhiger Raum und trinken. Bei häufigen Attacken mit dem Kinderarzt besprechen (z. B. Schlaf, Magnesium, Entspannung / Biofeedback).
Warnzeichen: Plötzlich extremer Kopfschmerz, Fieber mit Nackensteife, Lähmungs- / Sprachstörungen, Sturz / Unfall, anhaltendes Erbrechen → sofort ärztliche Beratung.
Prävention
- Ausreichend trinken: Regelmäßig Wasser oder ungesüßten Tee anbieten.
- Fester Schlafrhythmus: Genügend und regelmäßiger Schlaf wirkt vorbeugend.
- Stressreduktion: Achtsamkeit, kreative Pausen oder leichte Bewegung helfen.
- Gesunde Ernährung: Viel Obst, Gemüse und wenig Zucker.
- Beschwerden dokumentieren: Ein Kopfschmerztagebuch kann Auslöser erkennbar machen und helfen, Wiederholungen zu vermeiden.
Wann zum Arzt?
Ein Arztbesuch ist sinnvoll, wenn:
- Kopfschmerzen regelmäßig oder sehr stark auftreten
- Begleiterscheinungen wie Fieber, Erbrechen oder Sehstörungen auftreten
- dein Kind auf Schmerzmittel nicht anspricht
- neurologische Auffälligkeiten bestehen (z. B. Sprach- oder Gleichgewichtsstörungen)
Kopfläuse
Medizinische Fachbezeichnung: Pediculosis capitis
Symptome und Verlauf
Kopfläuse verursachen Juckreiz auf der Kopfhaut, der durch allergische Reaktionen auf die Bisse der Läuse hervorgerufen wird. Manchmal treten kleine rote Punkte oder entzündete Stellen auf. Der Verlauf ist meist chronisch, wenn keine Behandlung erfolgt, da sich Läuse schnell vermehren.
Inkubationszeit und Krankheitsdauer
Die Inkubationszeit beträgt 7–10 Tage. Ohne Behandlung kann ein Befall Wochen bis Monate andauern.
Ansteckungsgefahr
Sehr hoch! Übertragung erfolgt durch direkten Kopfkontakt oder über gemeinsam genutzte Gegenstände wie Bürsten, Mützen oder Kissen.
Typische Auslöser
- Kontakt mit anderen Kindern (z. B. in Kindergarten oder Schule)
- Gemeinsame Nutzung von Haarbürsten, Hüten oder Handtüchern
Behandlungsmöglichkeiten aus der Natur
Teebaumöl (Melaleuca alternifolia)
Insektizid, beruhigend.
Anwendung
Einige Tropfen mit Kokos- oder Jojobaöl verdünnen, in die Kopfhaut einmassieren, 30–60 Minuten einwirken lassen und gründlich auswaschen. 2–3 Mal pro Woche wiederholen.
Wichtig: Nur verdünnt anwenden und nicht bei Kindern unter 3 Jahren.
Lavendel (Lavandula angustifolia)
Abwehrend gegen Läuse, beruhigend.
Anwendung
Ein paar Tropfen Lavendelöl ins Shampoo geben oder Lavendelblüten in ein Duftsäckchen füllen und nachts in Kopfnähe lagern.
Behandlungsmöglichkeiten mit alten Hausmitteln
Essigspülung
Nissenlösend.
Anwendung
1:1 Apfelessig mit Wasser verdünnt auf Haar und Kopfhaut auftragen, 30 Minuten einwirken lassen, ausspülen und mit Nissenkamm auskämmen.
Olivenöl-Knoblauch-Paste
Erstickend auf Läuse.
Anwendung
Mehrere Knoblauchzehen zerdrücken, mit Olivenöl mischen, auftragen, 30 Minuten einwirken lassen, gründlich auswaschen. 2–3 Mal pro Woche anwenden.
Geheimtipp
Kontrollierte Heißluft-Behandlung – nicht chemisch, wirkt auch gegen Eier.
Warum?
Kurz und gezielt zugeführte Warmluft trocknet Läuse und ihre Eier aus. Die Methode ist schnell, sicher und ohne Insektizide und bietet somit kaum Risiko für Resistenzen.
So geht’s
Anwendung in einer geschulten Läuse-Praxis (z. B. mit AirAllé®) als einmalige Sitzung. Danach nass kämmen zur Kontrolle und zum Feinschliff. Für die Nachsorge eignet sich als tägliche Routine das Kämmen mit einem feinzahnigen Kamm.
Sicherheit
Für Kinder gut geeignet, da ohne Insektizide. Bei gereizter oder verletzter Kopfhaut vorher ärztlich klären. Alternative / Ergänzung mit ebenfalls physikalischem Prinzip: Dimeticon 4 % (Silikonöl), zwei Anwendungen im Abstand von 7 Tagen.
Prävention
- Regelmäßig kontrollieren: Besonders bei Juckreiz oder nach Meldehinweisen in Schulen/Kita.
- Keine Gegenstände teilen: Kämme, Bürsten, Mützen etc. immer nur selbst verwenden.
- Haare zusammenbinden: Zöpfe oder Dutts erschweren den Zugang für Läuse.
- Heiß waschen: Bettwäsche, Mützen, Kuscheltiere und Kleidung bei ≥ 60 °C reinigen.
- Läusekamm benutzen: Besonders nach Kontakten in Gruppen regelmäßig anwenden.
Wann zum Arzt?
Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn:
- der Befall trotz mehrfacher Behandlungen anhält
- Hautreaktionen, Entzündungen oder starke Kratzwunden auftreten
- du dir unsicher bei der Diagnose bist oder dein Kind sehr empfindlich auf Mittel reagiert
Krätze
Medizinische Fachbezeichnung: Scabies
Symptome und Verlauf
Krätze verursacht starken Juckreiz, besonders nachts, sowie kleine gerötete Papeln oder Knötchen – vor allem in den Fingerzwischenräumen, an Handgelenken, Ellenbogen, Genitalbereich und am Bauch. Kratzen kann zu nässenden Hautveränderungen und bakteriellen Infektionen führen. Ohne Behandlung verschlimmert sich der Zustand meist über Wochen.
Inkubationszeit und Krankheitsdauer
Nach Erstkontakt mit den Krätzmilben dauert es 2 bis 6 Wochen, bis erste Symptome auftreten. Bei Reinfektion geht es schneller (1–4 Tage). Ohne Behandlung bleibt die Erkrankung über längere Zeit bestehen und kann chronisch verlaufen.
Ansteckungsgefahr
Ja! Krätze ist hochansteckend durch engen Hautkontakt, aber auch über gemeinsam genutzte Kleidung, Bettwäsche oder Handtücher. Besonders in Kitas, Schulen und Familien verbreiten sich Skabies rasch.
Typische Auslöser
- Übertragung durch Hautkontakt mit infizierten Personen, deren Kleidung, Decken etc.
- Häufig in Gemeinschaftseinrichtungen oder durch Geschwister
- Ein geschwächtes Immunsystem begünstigt schwere Verläufe.
Behandlungsmöglichkeiten aus der Natur
Neemöl (Azadirachta indica)
Antiparasitär, reizlindernd bei Hautirritationen.
Anwendung
Mehrmals täglich verdünnt mit einem Trägeröl (z. B. Kokosöl) auf die betroffenen Stellen auftragen.
Teebaumöl (Melaleuca alternifolia)
Juckreizlindernd, antiparasitär.
Anwendung
Verdünnt auf juckende Stellen auftragen. Vorsicht bei empfindlicher Kinderhaut – vorher testen! Nicht bei Kleinkindern unter 3 Jahren anwenden.
Behandlungsmöglichkeiten mit alten Hausmitteln
Schwefelhaltige Hausmittel
Antibakteriell, antimykotisch, toxisch für Parasiten.
Anwendung
Eine sanfte Schwefelcreme (aus der Apotheke) kann abends aufgetragen und morgens abgewaschen werden.
Kurkuma-Zitronen-Paste
Reizlindernd, regenerierend, entzündungshemmend.
Anwendung
1 TL Kurkumapulver mit etwas frischem Zitronensaft zu einer streichfähigen Paste verrühren. Auf betroffene Hautstellen auftragen, 1 Stunde einwirken lassen, dann mit lauwarmem Wasser abwaschen. 1× täglich anwenden.
Geheimtipp
Kokos–Anis–Ylang Pflegeöl (3–5 % ätherische Öle in fraktioniertem Kokosöl) – sanfte, „chemiefreie“ Option mit Praxis- und Pilotstudien-Rückenwind.
Warum?
Anisöl (Anethol) und Ylang-Ylang wirken milbenhemmend; Kokosöl pflegt und schützt die Haut und verbessert die Verteilung. In kleinen klinischen Anwendungen zeigte die Kombi gute Erfolge – teils vergleichbar mit Standardmitteln – bei zugleich guter Verträglichkeit.
So geht’s
Abends die gesamte Haut ab Hals abwärts dünn einölen (bei kleinen Babys Kopf / Hals nur nach Absprache mit Mediziner anwenden). 3–5 Abende in Folge, dann 7 Tage beobachten und bei Bedarf einen zweiten 3-5 Tage Durchgang machen. Alle engen Kontakte parallel behandeln. Wäsche / Handtücher ≥ 60 °C waschen oder 3–7 Tage luftdicht beuteln. Nägel kurz halten, um Hautverletzungen zu vermeiden und Bettwäsche häufig wechseln.
Außerdem
Juckreiz mit lauwarmer Dusche oder kühlen Umschlägen beruhigen, ebenso sanfte Zink-Schüttelmixtur, die punktuell auf Kratzstellen aufgetragen wird.
Sicherheit
Nur korrekt verdünnt anwenden (je nach Alter 3–5 % Anteil ätherische Öle; z. B. 3 ml Anis und 2 ml Ylang auf 95 ml Kokosöl). Vorher Mini-Hauttest (Ellenbeuge, 24 h). Nicht in die Augen / auf Schleimhäute gelangen lassen. Bei Säuglingen, in der Schwangerschaft und Stillzeit oder bei Ekzemen nur nach ärztlichem Okay. Bei krustiger Krätze, rascher Ausbreitung, Fieber oder keiner Besserung nach 7–10 Tagen dermatologisch / kinderärztlich begutachten lassen.
Prävention
- Wäsche hygienisch behandeln: Kleidung, Bettwäsche und Handtücher täglich wechseln und bei 60 °C waschen.
- Körperkontakt vermeiden: Während der Behandlungszeit auf engen Hautkontakt verzichten.
- Alle Familienmitglieder prüfen: Auch asymptomatische Personen mitbehandeln, um Reinfektionen zu vermeiden.
Wann zum Arzt?
Ein Arztbesuch ist dringend angeraten, wenn:
- der Juckreiz stark ist und sich nachts verschlimmert
- sich mehrere Familienmitglieder gleichzeitig kratzen
- Hautveränderungen auftreten, die nicht abheilen
- dein Kind Gemeinschaftseinrichtungen besucht
- Hausmittel keine Besserung bringen
Krätze erfordert häufig eine gezielte medizinische Therapie mit verschreibungspflichtigen Mitteln. Eine rasche Behandlung schützt auch andere vor Ansteckung.
Kratz- und Schürfwunden
Medizinische Fachbezeichnung: Abrasio oder Laceratio
Symptome und Verlauf
Typisch sind
- Rötung
- Schwellung
- Schmerzen und
- ggf. leichte Blutungen an der verletzten Hautstelle.
Kleine Wunden heilen meist innerhalb weniger Tage bis zu einer Woche ab. Tiefere oder größere Wunden benötigen länger und können Narben hinterlassen.
Inkubationszeit und Krankheitsdauer
Keine Inkubationszeit – die Wunde entsteht unmittelbar durch äußere Einwirkung. Die Heilung dauert je nach Tiefe und Pflege der Wunde zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen.
Ansteckungsgefahr
Nicht ansteckend. Es besteht jedoch Infektionsgefahr, wenn die Wunde nicht ausreichend gereinigt und geschützt wird.
Typische Auslöser
- Stürze beim Spielen
- Kontakt mit rauen Oberflächen, Pflanzen oder Ästen
- Kratzer durch Haustiere
- Sportverletzungen
Behandlungsmöglichkeiten aus der Natur
Ringelblume (Calendula officinalis)
Entzündungshemmend, heilungsfördernd.
Anwendung
Salbe oder Tinktur auf die saubere Wunde auftragen, 2–3 Mal täglich wiederholen.
Aloe Vera (Aloe barbadensis miller)
Beruhigend, kühlend, heilungsfördernd.
Anwendung
Blatt gut auslaufen lassen und frisches Gel direkt auf die Wunde geben, mehrmals täglich anwenden.
Behandlungsmöglichkeiten mit alten Hausmitteln
Meersalzwasserlösung
Antiseptisch, reinigend.
Anwendung
1 TL Meersalz in 250 ml warmem Wasser auflösen, ein sauberes Tuch eintauchen und die Wunde sanft abtupfen.
Manuka-Honig
Antibakteriell, heilungsfördernd, pflegend.
Anwendung
Bei Kindern ab 1 Jahr dünn auf die gereinigte Wunde auftragen, mit sterilem Verband abdecken, täglich erneuern.
Geheimtipp
Hydrokolloid-Pflaster (feuchte Wundheilung) – drauflassen statt täglich „daran herumzupflegen“.
Warum?
Feuchte Heilung schützt Nervenenden, lindert Schmerz und lässt neue Haut schneller wachsen. Hydrokolloide sind ideal für kleine, oberflächliche, leicht nässende Wunden.
So geht’s
Wunde mit sauberem Trinkwasser spülen, groben Schmutz entfernen, kurz trocknen.
Ein Pflaster wählen, das rundum etwas größer ist als die Wunde. Aufkleben, 2–3 Tage belassen und erst beim Ablösen / Unterlaufen wechseln. Beim Sport und Spiel Ränder gut andrücken, Duschen ist natürlich erlaubt.
Außerdem
Ziel: In Ruhe heilen lassen – nicht täglich öffnen und „herumputzen“. Kind an Pflaster „in Ruhe lassen“ erinnern.
Sicherheit
Nicht nutzen bei Bisswunden, stark verschmutzten oder infizierten Wunden. Im Gesicht nur verwenden, wenn das Kind das Pflaster nicht abknibbelt. Bei zunehmender Rötung, Eiter, Fieber oder starken Schmerzen kinderärztlich abklären.
Prävention
- Robuste Kleidung tragen: Schutz vor Hautabschürfungen beim Spielen im Freien.
- Kinder beim Spielen beaufsichtigen: Besonders bei Aktivitäten mit Sturzrisiko.
- Geeignetes Schuhwerk: Stabilität beim Laufen, Springen und Klettern.
- Kontakt mit stacheligen Pflanzen vermeiden: Aufklärung hilft Unfälle zu verhindern.
- Sicherer Umgang mit Haustieren: Kinder sollten lernen, wie man Tiere achtsam berührt.
Wann zum Arzt?
Ein Arztbesuch ist notwendig, wenn:
- die Wunde stark verschmutzt oder tief ist
- Anzeichen einer Infektion wie Eiter, zunehmende Rötung oder Fieber auftreten
- die Wunde nach einigen Tagen nicht abheilt oder sich verschlechtert
…
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